Logo Schauinsland

Akku-Loks

 

14.-Wismut-Akkulok B 360 Fabrik-Nr. 53500000328 Baujahr 1988

Diese kleine Akku-Grubenlok B 360 der BBA (Betrieb für Bergbauausrüstungen Aue) ist direkter Nachfolger der Metallist und bis auf den eckigen Fahrerstand weitgehend baugleich. Als Hauslieferant der verschiedenen SDAG Wismut Uran-Betriebe, zu der er organisatorisch gehörte, waren diese kleinen Akku-Lokomotiven in der ehemaligen DDR weitverbreitet. Insgesamt wurden von 1952 bis 1991 in Aue (Erzgebirge) insgesamt ca. 2.700 Loks hergestellt und damals auch an Industriebetriebe und andere sozialistische Staaten verkauft. Neben Lokomotiven fertigte dieser Betrieb auch verschiedenartigste Bergbauausrüstungen bis zu Fahrschaufelladern. Zwei Energieteile (jeweils ohne Fahrerstand) mit einem dazwischen gehängten Mittelfahrerstand ergaben als Tandem-Variante eine Lok B 660, bekannt als 4-achsiges „Krokodil“.
 
Fahrschalter mit 5 Fahr- und 5 Bremsstufen mit elektrischer Widerstandsbremsung, Geschwindigkeit max. 10 km/h. Ergänzt wurde das durch eine mit dem Fuß zu bedienende Totmannschaltung und eine zusätzliche mechanischen Feststellbremse. Der abnehmbare Lokschalter verhindert unbefugtes Fahren.
 
Nach der Wende 1990 mit dem abrupten Ende sozialistischer Planwirtschaft und fast des gesamten DDR-Bergbaus kam 1992 auch das Ende für die BBA. So kamen viele dieser Akku-Loks in den Westen zu anderen Besucherbergwerken und ermöglichten dort preisgünstigen Untertage-Zugbetrieb. Im Museums-Bergwerk Schauinsland ist die B 360 mit Bedacht die einzige ostdeutsche Lokomotive.
 

Nach der Instandsetzung

 

Während der Instandsetzung

 
Hersteller: BBA (Betrieb für Bergbauausrüstungen Aue)
Typ: B 360
Fabriknummer: 53500000328
Baujahr: 1988
Gewicht: 3,2 t
Motor: 2 Tatzlager-Elektromotoren
Leistung: 2 x 2,1 kW/78 V 280 Ah
 
Vorbesitzer:
• 1995 in bedingt funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland

Daten: Markus Kiefer + Dietrich Lange
 
 

15.-Walcher-Akkulok WAG 240 Fabrik-Nr. E002/1 + F007A B Baujahr 1989/92

Schwere elektrische Grubenlokomotive des Typs WAG 240 von Walcher GmbH (Dortmund). Diese modulare Gliederlok besteht aus einem Energie-/Motorteil mit Blei-Akkumulator (Akkugewicht 3,3 t) und geräumigen Fahrerkabinen an beiden Enden. WAG 240 ist ein seltener Typ und stellt mit verschleißfreien elektrischen Bremsen mit Energierückspeisung in den Akku, Joysticksteuerung mit Totmannschaltung, Sicherheitsgurten den modernsten technischen Stand bei der Entwicklung von in Serie gefertigten elektrischen Grubenloks für den Steinkohlenbergbau dar. Mit 11 t Gesamtgewicht ist es unsere schwerste Grubenlok.
 
Leider war eine dauerhafte Funktionsfähigkeit nicht zu erreichen. Die umfangreiche Elektronik der WAG 240 kam mit der hohen, teilweise kondensierenden Luftfeuchtigkeit im Museums-Bergwerk Schauinsland nicht zurecht. Trotz verschiedener Reparaturen funktionierte bereits nach nur mehrwöchigem Stillstand die Lok nicht mehr, so dass wir leider aufgeben mußten.
 
Die Akkus wurden verschrottet und seither dient die WAG 240 als „Spielplatzlok“ vor dem Gegentrum II-Stollen beim Museums-Bergwerk Schauinsland.
 

Spielplatzlok

 

Vor der Instandsetzung

 
Hersteller: Walcher (Dortmund)
Typ: WAG 240
Fabriknummer: E002/1 + F007A + F007B
Baujahr: 1989/92
Gewicht: 11,0 t
Motor: 2 Elektromotoren
Leistung: 2 x 12,2 kW/108 V 400 Ah
Geschwindigkeit: max. 14 km/h
 
Vorbesitzer:
• Zeche Hugo Consolidation, Gelsenkirchen/NRW.
• 2000 in funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland.

Daten: Markus Kiefer
 
 
FGS 12/2019