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Lok-Parade

Über die Jahrzehnte wurden von der Forschergruppe Steiber nur klassische Grubenlokomotiven, überwiegend Deutz (Köln) und Ruhrthaler (Mülheim/Ruhr) mit Diesel-Traktion gesammelt. Meistens wurden diese Loks instandgesetzt. Von der Größe sollten diese Loks auch zur Grube Schauinsland passen.

 

Zuletzt waren auf der Grube Schauinsland insgesamt 7 Loks vorhanden. Die seit 1935 unter der Stolberger Zink AG vorhandenen Grubenloks waren bis zum Schluß u.a. für den Transport der Förderung über den Leopold-Stollen zur übertägigen Materialseilbahn im Kappler Großtal zuständig. Im Schauinsland waren eine Deutz MLH 322 (15 PS; 3,8 + 9,5 km/h; 5 t; Baujahr 1940) und vier MLH 332 (25 PS; 5 + 12 km/h; 6,6 t; Baujahr 1 x 1937 + 3 x 1939). Diese fünf Lokomotiven waren auf dem Leopold- und Tiefen Stollen eingesetzt. Auf der Kapplersohle befanden sich zwei Akku-Loks.

 

Leider haben wir bis heute keine Original-Schauinslandlok, die früher in der Grube gelaufen ist. Alle Loks wurden entweder nach Grubenschließung 1954 verschrottet oder an andere Bergwerke abgegeben.

Dieselloks im Museums-Bergwerk Schauinsland

Nr. Hersteller Typ Fabr.Nr. Motor-Nr. Bauj. Gewicht Leistung
01 ❯ Deutz GK9 B 55952 1475487 1956 2,7 t 9 PS
02 ❯ Deutz GK9 B 55987 ? 1957 2,7 t 9 PS
03 ❯ Deutz MAH 914 ? 2200441 ? 2,7 t 9 PS
04 ❯ Deutz MAH 914 56616(?) 1235617 1958 2,7 t 9 PS
05 ❯ Deutz A2M 514 56626 4071612/13 1959 4,5 t 20 PS
06 ❯ Deutz GK20 B 56655 2644780/81 1961 4,5 t 20 PS
07 ❯ Deutz GK20 B 56676 ? 1962 4,5 t 20 PS
08 ❯ Deutz GK20 B 57844 2488760/70 1964 4,5 t 20 PS
09 ❯ Ruhrthaler G 15 Z 3552 61230 1958 4,5 t 15 PS
10 ❯ Ruhrthaler G 22 H2 3888 208201979 1968 4 t 23 PS
11 ❯ Bedia D 40-7 B 174 9163201240 1981 7 t 46 PS
12 ❯ Strüver Schienenkuli 60439 150391 1958 0,8 t 6 PS
13 ❯ Diema DL 8 2226 2057273 1959 2 t 11 PS

Akkuloks im Museums-Bergwerk Schauinsland

Nr. Hersteller Typ Fabr.Nr. Baujahr Gewicht Leistung
14 ❯ Wismut B 360 53500000328 1988 2,4 t 2 x 2,1 KW
15 ❯ Walcher WAG 240 002/1-007A/B 1989/92 11 t 2 x 12,2 KW

 

Deutz Dieselloks GK9 B (MAH 914)

Dieser Loktyp wurde 1954 im Schauinsland zum Abtransport des Ausbruchmaterials bei der Auffahrung des nördlichen Teils vom Tiefen Stollen aus Richtung Erzwäscherei eingesetzt. Die GK9 B ist eine der kleinsten Diesel-Grubenlokomotiven. Insgesamt wurden 352 dieses verbreiteten Loktyps MAH 914, später GK9 B, im Zeitraum 1947-1970 von Deutz (Köln) hergestellt. Deutz ist mit Abstand nach den Stückzahlen der bedeutendste deutsche Hersteller mit knapp 20.000 gefertigten Normalspur-, Feldbahn- und Grubenlokomotiven.

Spezifikationen:

  • liegender 1-Zylinder-Motor (4-Takt)
  • Start durch Ankurbeln von Hand mit Hilfs-Einspritzventil
  • Hubraum 1.100 cm³, verdampfungsgekühlt (also ohne eigentlichen Kühler und Wasserpumpe)
  • 9 PS bei 1.450 U/min; Geschwindigkeit maximal 3,3 und 7 km/h
  • Reinigung der Auspuff-Abgase durch Wasservorlage
  • mechanisches Wendegetriebe mit 2 Gängen, Antrieb der beiden Achsen durch Ketten
  • Gewicht 2,7 to.
     

1. Deutz GK9 B    (Fabrik-Nr. 55952, Motor-Nr. 1475487)

  • Baujahr 1956
  • Februar 1956 geliefert an Gewerkschaft Finstergrund/Wieden
  • 1972 übernommen von Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim und umgespurt von 500 auf 600 mm durch ungewöhnliches Aufweiten des Rahmens.
    Eingesetzt in der Grube Käfersteige am Förderschacht auf den Tiefbausohlen
  • 1986 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 1989/90 komplett instandgesetzt in 245 Arbeitsstunden und seither wieder betriebsbereit

Nach der Instandsetzung

 

Vor der Instandsetzung

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2. Deutz GK9 B    (Fabrik-Nr. 55987, Motor-Nr. unbekannt)

  • Baujahr 1957
  • Februar 1957 geliefert an Farbenfabrik Bayer AG/Leverkusen für Zeche Plessbach
  • 1972 übernommen von Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim und umgespurt von 500 auf 600 mm durch ungewöhnliches Aufweiten des Rahmens. Eingesetzt in der Grube Käfersteige am Förderschacht auf den Tiefbausohlen
  • 1986 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland.Von der Forschergruppe Steiber 1989/90 komplett instandgesetzt
  • Besonderheit: Fahrerstand fehlt.

 

 

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3. Deutz MAH 914 (GK9 B)    (Fabrik-Nr. unbekannt, Motor-Nr. 2200441)

  • Baujahr unbekannt
  • 1972 übernommen von Unruh Fels- und Stollenbau/Hinterzarten.
    Eingesetzt in der Grube Menzenschwand bis zur Grubenschließung 1990
  • 2004 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland
  • nicht überholt und nicht funktionsfähig

 

 

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4. Deutz MAH 914 (GK9 B)    (Fabrik-Nr. 56616 ?, Motor-Nr. 1235617)

  • Baujahr 1958
  • Oktober 1958 geliefert an Erzbergbau Siegerland und eingesetzt im Eisenerz-Bergbau
  • 1972 übernommen von Unruh Fels- und Stollenbau/Hinterzarten.
    Eingesetzt in der Grube Menzenschwand bis zur Grubenschließung 1990 auf den Tiefbausohlen.
  • 2004 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 2007/08 komplett instandgesetzt in 265 Arbeitsstunden

 

Nach der Instandsetzung

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Deutz Dieselloks GK20 B (A2 M 514)    Gewicht 4,5 t    Leistung 20 PS

Mittelschwere Diesel-Grubenlokomotive des Typs A2 M 514, später GK20 B, von Deutz (Köln). Nach Aufgabe der Lokomotivfertigung bei Deutz 1970 von Bedia (Bonn) und Rensmann (Dortmund) in kleiner Stückzahl bis 1989 weitergebaut.

Von 1959-1964 wurden nur etwa 60 Loks dieses Typs hergestellt. Dieser eher seltene Loktyp war 1960-1985 in Schwarzwälder Flußspat-Bergwerken als vielseitige Grubenlok in der Förderung eingesetzt (z.B. Gewerkschaft Finstergrund/Wieden, Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim).

Spezifikationen:

  • wassergekühlter 2-Zylinder Diesel-Motor
  • Start durch druckluftbetriebenen Anlasser
  • Hubraum von 2.660 cm³
  • 20 PS bei 1.350 U/min, Geschwindigkeit (in beide Fahrtrichtungen) 4 bis max. 13,2 km/h
  • Reinigung der Auspuff-Abgase durch Wasservorlage.
  • mechanisches Wendegetriebe mit 4 Gängen, . Antrieb der beiden Achsen durch Ketten.
  • Gewicht 4 to.
     

5. Deutz A2 M 514 (GK20 B)    (Fabrik-Nr. 56626, Motor-Nr. 4071612/13)

  • Baujahr 1959
  • November 1959 geliefert an Farbenfabrik Bayer AG/Leverkusen für Zeche Plessbach
  • übernommen von Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim – einem Tochterunternehmen der Bayer AG – für Grube Gottesehre/St. Blasien als Reservelok
  • 1990 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 2007/08 umgebaut auf Elektrostart und komplett instandgesetzt in 300 Arbeitsstunden. Seither wieder betriebsbereit und eingesetzt bei unseren bergmännischen Arbeiten im Gegentrum II-Stollen.

 

 

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6. Deutz GK20 B    Fabrik-Nr. 56655    Motor-Nr. 2644780/81    Baujahr 1961

  • Baujahr 1961 Vorbesitzer (Juli 1961 ausgeliefert)
  • etwa 1975 übernommen von Unruh Fels- und Stollenbau/Hinterzarten.
    Eingesetzt in der Grube Mähring/Oberpfalz als Reservelok.
  • 1991 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 2008/09 umgebaut auf Elektrostart und komplett instandgesetzt in 420 Arbeitsstunden. Seither wieder betriebsbereit.

 

Nach der Instandsetzung

 

Während der Instandsetzung

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7. Deutz GK20 B    (Fabrik-Nr. 56676, Motor-Nr. unbekannt)

  • Baujahr 1962
  • August 1962 geliefert an Bayerische Berg-, Hütten & Salzwerke AG Peißenberg
  • übernommen von Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim – einem Tochterunternehmen der Bayer AG – für Grube Gottesehre/St. Blasien für Förderung in der Grundstrecke
  • 1991 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland.
    seither als Ersatzteilträger eingesetzt.

 

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8. Deutz GK20 B    (Fabrik-Nr. 57844, Motor-Nr. 2488760/70)

  • Baujahr 1964
  • Januar 1965 geliefert an AG für Versorgungsunternehmen Gevelsberg (AVU)
  • etwa 1970 übernommen von Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim für Grube Finstergrund/Wieden
  • 1972 an Grube Gottesehre/St. Blasien für -35 m Sohle. Dort 1989 kurzzeitig unter Wasser gekommen durch Pumpenausfall
  • 1990 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 1992 umgebaut auf Elektrostart und komplett instandgesetzt in 480 Arbeitsstunden. Seither wieder betriebsbereit und eingesetzt bei unseren bergmännischen Arbeiten im Gegentrum II-Stollen.

 

Nach der Instandsetzung

 

Während der Instandsetzung

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9. Ruhrthaler Diesellok G15 Z    (Fabrik-Nr. 3552, Motor-Nr. 61230)    Baujahr 1958

Mittelschwere Diesel-Grubenlokomotive des seltenen Typs G 15 Z von Ruhrthaler (Mülheim/Ruhr). Ruhrthaler war ein bedeutender Hersteller von Grubenloks in Deutschland. Von 1906 bis 1998 wurden einige Tausend Grubenloks in unterschiedlichsten Typen und Größen von 2 bis über 50 t hergestellt. Von diesem Typ wurden nur 19 Loks gefertigt.

Spezifikationen:

  • wassergekühlter 2-Zylinder NORMAG Diesel-Motor (4 Takt)
  • Start durch Ankurbeln von Hand
  •  15 PS, Geschwindigkeit bis zu 10 km/h
  • Reinigung der Auspuff-Abgase durch Wasservorlage
  • mechanisches Wendegetriebe mit 3 Gängen, Antrieb der beiden Achsen durch Ketten
  • Gewicht 4,5 to.
  • Baujahr 1958
  • Mai 1958 geliefert an Farbenfabrik Bayer AG/Leverkusen für Zeche Trapperfeld/Bochum-Wattenscheid
  • 1967 übernommen von Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim für Grube Käfersteige
  • 1986 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 1989 teilweise instandgesetzt in 300 Arbeitsstunden. Seither wieder bedingt betriebsbereit, jedoch ohne Bremse, das Gehäuse ist unvollständig. 

Während der Instandsetzung

 

Vor der Instandsetzung

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10. Ruhrthaler Diesellok G22 H2    (Fabrik-Nr. 3888, Motor-Nr. 208201979)

Mittelschwere Diesel-Grubenlokomotive des Typs G22 H2 von Ruhrthaler/Mülheim (Ruhr). Ruhrthaler war ein bedeutender Hersteller von Grubenloks in Deutschland. 1906 bis 1998 wurden einige Tausend Grubenloks in unterschiedlichsten Typen und Größen hergestellt.

Von dieser modernen Grubenlok in hydrostatischer Ausführung wurden insgesamt nur 11 Stück hergestellt.
 
Spezifikationen:

  • wassergekühlter 2-Zylinder MWM Diesel-Motor (4 Takt)
  • Start durch elektrischen Anlasser
  • 23 PS, Geschwindigkeit maximal 11 km/h
  • Reinigung der Auspuff-Abgase durch Wasservorlage
  • stufenloser hydrostatischer Fahrantrieb direkt auf beide Achsen
  • Gewicht 4 to.
  • Baujahr: 1968
  • Juli 1968 geliefert an Sachtleben Bergbau für Grube Clara/Wolfach und dort eingesetzt zur Förderung mit Granby-Wagen im Rankachstollen (vor der Umstellung auf Gleislosförderung)
  • übernommen von Fluß- und Schwerspatwerke/Pforzheim für Grube Käfersteige.
    Dort später abgestellt mit kapitalem Motorschaden.
  • 1989 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber entrostet und lackiert. Noch nicht instandgesetzt, da bisher ein passender Ersatzmotor fehlt.

 

Entrostet und lackiert

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11. Bedia-Diesellok D40/7B    (Fabrik-Nr. 174, Motor-Nr. 9163201240)

1966 übernahm die Maschinenfabrik Bedia die Ersatzteilversorgung und Reparatur von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD)-Grubenlokomotiven. Als KHD die Produktion von Deutz-Grubenlokomotiven aufgab, übernahm Bedia 1970 auch den Bau solcher Loks in Lizenz. Ab 1971 wurden selbst entwickelte Diesel-Grubenloks gebaut. Insgesamt fertigte Bedia 176 Grubenlokomotiven bis 1998.

Mittelschwere Grubenlokomotive des Typs D40/7B von Bedia (Bonn). Er entspricht in etwa der Deutz GK30 B, und somit hat die Forschergruppe Steiber mit GK9 B, GK20 B und GK30 B die für den Schwarzwald wesentlichen drei Deutz-Grubenloktypen.

Dies ist ein ganz seltener Typ, von dem nur zwei Loks gebaut wurden.

Spezifikationen:

  • wassergekühlter 3-Zylinder MWM Diesel-Motor (Typ MWM D916-3)
  • art durch druckluftbetriebenen Anlasser
  • 46 PS bei Hubraum 3.120 ccm
  • Geschwidigkeiten maximal 4; 7; 10; 14 km/h
  • Reinigung der Auspuff-Abgase durch Wasservorlage
  • Direktantrieb der beiden Achsen
  • mechanisches Wendegetriebe mit 4 Gängen und hydraulischer Strömungskupplung
  • Gewicht 7 to.
  • Baujahr  1981
  • 1981 an Belgischer Steinkohlenbergbau, Eisden/Maasmechelen
  • übernommen von Feldbahn 500 e.V., Rohrwild (Nürnberg)
  • 1990 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland.Von der Forschergruppe Steiber 2014 komplett instandgesetzt in 800 Arbeitsstunden. Seither wieder betriebsbereit und einsatzfähig.

 

Nach der Instandsetzung

 

Während der Instandsetzung

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12. Strüwer Diesel-Feldbahnlok    (Fabrik-Nr. 60439, Motor-Nr. 150391) Baujahr 1958

Auf kleineren Baustellen und leichten Gleisen zogen die Schienen-Kulis früher kurze Züge mit wenigen Feldbahnwagen (Loren).  Aufgrund des geringen Gewichts konnte nach dem Entgleisen der Schienen-Kuli ohne technische Hilfsmittel mit Menschenkraft wieder auf das Gleis gehoben werden. Der Untertage-Einsatz in Bergwerken war eher selten.

Der Schienen-Kuli ist mit einem Gewicht von nur 800 kg eine der leichtesten Feldbahnlokomotiven. Die Adolph Strüver AG (Hamburg) war einer von drei Herstellern dieser kleinen Dieselloks und hat von Ende der 1930er Jahre bis 1967 insgesamt 483 gebaut. 

Spezifikationen:

  • wassergekühlter 1-Zylinder Deutz-Dieselmotor (4 Takt, verdampfungsgekühlt)
  • Start durch Ankurbeln von Hand
  • 6 PS bei 1.500 U/min
  • Geschwindigkeit max. 8 km/h
  • Wendegetriebe, Antrieb der beiden Achsen über Ketten
  • Gewicht 0,8 to.

 

  • Baujahr 1958
  • Vorbesitzer: Hermann Hald in Stuttgart, Reparatur- und Vermietgeschäft für Feldbahnlokomotiven und Gleismaterial
  • 1961 an Fluß- und Schwerspatwerke Pforzheim – ein Tochterunternehmen der Bayer AG/Leverkusen – für Grube Brenden, später Grube Gottesehre Urberg/St. Blasien
  • 1990 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 2010 komplett instandgesetzt in 425 Arbeitsstunden. Seither wieder betriebsbereit und einsatzfähig und derzeit ausgeliehen.

 

Nach der Instandsetzung

 

Vor der Instandsetzung

 
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13.-Diema-Diesel-Feldbahnlok DL 8    (Fabrik-Nr. 2226, Motor-Nr. 2057273)

Leichte Diesel-Feldbahnlokomotive des Typs DL 8 von Diema (Diepholz). Diema war nach 1950 der bedeutendste Hersteller von Feldbahnloks in Deutschland. Nachträglich erfolgte der Umbau zur Grubenlok durch Einbau von Abgaswäscher und Beleuchtung.  Von 1950-1970 wurden 267 Loks des Typs DL 8 hergestellt.

Spezifikationen:

  • luftgekühlter 1-Zylinder Deutz Diesel-Motor (Typ F1 L 712)
  • Start durch elektrischen Anlasser
  • 11 PS bei 2.000 U/min
  • Geschwindigkeiten max. 5 und 8,5 km/h
  • mechanisches Wendegetriebe mit 2 Gängen
  • Reinigung der Auspuff-Abgase durch nachgerüstete Wasservorlage
  • Antrieb der beiden Achsen durch Ketten
  • Gewicht 2 to.
  • Baujahr: 1959
  • März 1959 geliefert an Heinrich Pollmann, Blome’sche Wildnis bei Glückstadt
  • 1974 übernommen von Unruh Fels- und Stollenbau/Hinterzarten für Grube Menzenschwand
  • 1991 in nicht funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland. Von der Forschergruppe Steiber 1992 komplett instandgesetzt. Seither wieder betriebsbereit und eingesetzt bei unseren bergmännischen Arbeiten im Gegentrum II-Stollen.

 

Nach der Instandsetzung

 

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14.-Wismut-Akkulok B 360 (Fabrik-Nr. 53500000328)

Diese kleine Akku-Grubenlok B 360 der BBA (Betrieb für Bergbauausrüstungen Aue) ist direkter Nachfolger der „Metallist“ und bis auf den eckigen Fahrerstand weitgehend baugleich. Zwei Energieteile (jeweils ohne Fahrerstand) mit einem dazwischen gehängten Mittelfahrerstand ergaben als Tandem-Variante eine Lok B 660, bekannt als 4-achsiges „Krokodil“.

Neben Lokomotiven fertigte BBA auch verschiedenartigste Bergbauausrüstungen bis zu Fahrschaufelladern. Als „Hauslieferant“ der verschiedenen SDAG Wismut Uran-Betriebe, zu der er organisatorisch gehörte, waren diese kleinen Akku-Lokomotiven in der ehemaligen DDR weitverbreitet. Insgesamt wurden von 1952 bis 1991 in Aue (Erzgebirge) insgesamt ca. 2.700 Loks hergestellt und damals auch an Industriebetriebe und andere sozialistische Staaten verkauft.

Nach der Wende 1990 mit dem abrupten Ende sozialistischer Planwirtschaft und fast des gesamten DDR-Bergbaus kam 1992 auch das Ende für die BBA. So kamen viele dieser Akku-Loks in den Westen zu anderen Besucherbergwerken und ermöglichten dort preisgünstigen Untertage-Zugbetrieb. Im Museums-Bergwerk Schauinsland ist die B 360 mit Bedacht die einzige ostdeutsche Lokomotive.

Spezifikationen:

  • 2 Tatzlager-Elektromotoren
  • Leistung: 2 x 2,1 kW/78 V 280 Ah
  • Geschwindigkeit max. 10 km/h
  • Fahrschalter mit 5 Fahr- und 5 Bremsstufen mit elektrischer Widerstandsbremsung
  • Besonderheiten: mit dem Fuß zu bedienende Totmannschaltung und eine zusätzliche mechanischen Feststellbremse. Der abnehmbare Lokschalter verhindert unbefugtes Fahren.
  • Gewicht 3,2 to.
  • Baujahr 1988
  • 1995 in bedingt funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland

 

Nach der Instandsetzung

 

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15.-Walcher-Akkulok WAG 240 (Fabrik-Nr. E002/1 + F007A B)

Schwere elektrische Grubenlokomotive des Typs WAG 240 von Walcher GmbH (Dortmund). Diese modulare Gliederlok besteht aus einem Energie-/Motorteil mit Blei-Akkumulator (Akkugewicht 3,3 t) und geräumigen Fahrerkabinen an beiden Enden. WAG 240 ist ein seltener Typ und stellt mit verschleißfreien elektrischen Bremsen mit Energierückspeisung in den Akku, Joysticksteuerung mit Totmannschaltung, Sicherheitsgurten den modernsten technischen Stand bei der Entwicklung von in Serie gefertigten elektrischen Grubenloks für den Steinkohlenbergbau dar.

Leider war eine dauerhafte Funktionsfähigkeit nicht zu erreichen. Die umfangreiche Elektronik der WAG 240 kam mit der hohen, teilweise kondensierenden Luftfeuchtigkeit im Museums-Bergwerk Schauinsland nicht zurecht. Trotz verschiedener Reparaturen funktionierte bereits nach nur mehrwöchigem Stillstand die Lok nicht mehr, so dass wir leider aufgeben mußten. Die Akkus wurden verschrottet und seither dient die WAG 240 als „Spielplatzlok“ vor dem Gegentrum II-Stollen beim Museums-Bergwerk Schauinsland.

 

Spezifikationen:

  • 2 Elektromotoren
  • Leistung: 2 x 12,2 kW/108 V 400 Ah
  • Geschwindigkeit max. 14 km/h
  • Gewicht: 11,0 to.
  • Baujahr: 1989/92
  • Vorbesitzer: Zeche Hugo Consolidation, Gelsenkirchen/NRW
  • 2000 in funktionsfähigem Zustand an Museums-Bergwerk Schauinsland

 

Spielplatzlok

 

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FGS 02/2023